„Klingendes Oberösterreich – Familienmusiken gesucht“ – Ein Nachbericht
Ein Projekt des OÖ. Volksliedwerks in Kooperation mit den Oberösterreichischen Nachrichten
Projektdauer: Ende Februar 2021 bis 30. April 2021
„Klingendes Oberösterreich – Familienmusiken gesucht“ – zu diesem Projekt hat das OÖ. Volksliedwerk Ende Februar 2021 aufgerufen. Dem OÖ. Volksliedwerk war es ein Anliegen, die kulturelle Stille im Rahmen und nach den Möglichkeiten der coronabedingten Situation mit Musik zu füllen. Mit der Aktion „Familienmusiken gesucht“, die von den Oberösterreichischen Nachrichten begleitet wurde, war dies möglich – denn Musizieren und Singen im Familienverband entsprach den bundesweiten Corona-Schutzmaßnahmen.
Durchschnittsalter 28,2 Jahre
Mit diesem Projekt ist so etwas wie eine kleine digitale Feldforschung entstanden – das OÖ. Volksliedwerk konnte singende und musizierende Familien im Land kennenlernen und einen Einblick in Bezug auf alpenländische Volksmusik in den Familien bekommen. Landesweit waren Familien aufgerufen, bis Ende April 2021 selbst aufgenommene Handy-Videos mit einem Musikstück oder Lied aus dem alpenländischen Lied- und Spielgut einzusenden, die auf den digitalen Kanälen des OÖ. Volksliedwerkes und der Oberösterreichischen Nachrichten veröffentlicht wurden. Die Resonanz auf den Aufruf war beglückend – es erreichten uns 39 Einsendungen. Das Durchschnittsalter der teilnehmenden Sänger und Musikanten beträgt 28,2 Jahre!
Auf unserer Website und auf unserem YouTube-Kanal konnten wir die singenden und musizierenden Familien vorstellen. Der im November 2020 für ein Adventprojekt eingerichtete YouTube-Kanal des OÖ. Volksliedwerks verzeichnete bis Mitte Mai 2021 fast 10.000 Aufrufe und 81 Abonnenten. Auch die hunderten Aufrufe auf der Website des OÖ. Volksliedwerks, wo die Familienmusiken mit einer Kurzbeschreibung vorgestellt werden, zeugen vom regen Interesse am Projekt. Musiziert wurde dabei vom Mühlviertel über den Zentralraum bis ins Salzkammergut, vom Innviertel über das Hausruckviertel bis ins Ennstal – ein wirklich klingendes Oberösterreich!
Die singenden und musizierenden Familien, die Videos eingesandt haben, sind in folgenden Orten zuhause:
Hausruckviertel:
Gaspoltshofen
Heiligenberg
Vöcklabruck
Innviertel:
Aspach
Mühlviertel:
Alberndorf in der Riedmark
Altenberg bei Linz
Bad Leonfelden
Engerwitzdorf
Kirchschlag bei Linz
Leopoldschlag
Neumarkt im Mühlkreis
Perg
Rainbach im Mühlkreis
Schenkenfelden
Sonnberg im Mühlkreis
Steyregg
Vorderweißenbach
Windhaag bei Freistadt
Traunviertel/Salzkammergut:
Bad Wimsbach-Neydharting
Ebensee
Gmunden
Gosau
Inzersdorf im Kremstal
Kirchham
Maria Neustift
Ohlsdorf
Pucking
Ried im Traunkreis
Steinbach am Attersee
Traunkirchen
Die eingesandten Videos teilen sich auf in drei A-Capella-Gesangsbeiträge, in einen Gesangsbeitrag mit Klavierbegleitung, in fünf Lieder mit instrumentaler Begleitung und in 30 Instrumentalbeiträge.
Die Familien musizieren in Duos, Trios, Quartetten und in Kleingruppen von bis zu sieben Personen:
Duo-Besetzungen:
Flügelhornduo
Steirische Harmonika, Hackbrett
Steirische Harmonika, Tenorhorn
Steirische Harmonika, Tuba
Zither, Gitarre
Zither, Steirische Harmonika
Trio-Besetzungen:
Dreigesang: S, A, T
Gesang mit Klavierbegleitung
Geige, Steirische Harmonika, Gitarre
Geige, Steirische Harmonika, Harfe
Geige, Steirische Harmonika, Harfe, Gesang
Geige, Zither, Hackbrett
Hackbrett, Steirische Harmonika, Harfe
Klarinette, Hackbrett, Steirische Harmonika
Klarinette, Steirische Harmonika, Gitarre
Steirische Harmonika, Hackbrett, Gesang
Steirische Harmonika, Hackbrett, Gitarre
Zither, Steirische Harmonika, Gitarre
Zwei Flügelhörner, Steirische Harmonika
Quartette:
Viergesang: S, A, T, B
Geige, Steirische Harmonika, Hackbrett, Harfe
Geige, Steirische Harmonika, Harfe, Bassgeige
Zwei Hackbretter, Steirische Harmonika, Gitarre
Zwei Steirische Harmonikas, Hackbrett, Bassgeige
Kleingruppen:
Gesang
Geige, drei Steirische Harmonikas, Gitarre, Bassgeige
Zwei Geigen, Querflöte, Bassgeige, Gesang
Zwei Geigen, zwei Zithern, Gitarre, Bassgeige, Gesang
Zwei Geigen, Klarinette, Steirische Harmonika, Gitarre, Bassgeige, Minibass
Zwei Steirische Harmonikas, Gesang
Zwei Flügelhörner, Horn, Tenorhorn, Posaune, zwei Tubas
Zwei Trompeten, zwei Tenorhörner, Steirische Harmonika, Helikon
Eigenkomposition
Die Familien waren aufgerufen, ein Lied oder Stück aus dem alpenländischen Musiziergut zu wählen. Viele Familien griffen auf Volksweisen zurück, viele aber auch auf Komponisten der Gegenwart, die Stücke im alpenländischen Stil schreiben, und es war auch eine Eigenkomposition dabei mit dem Titel „Frühlingswinter“ von Magdalena Scheck aus Ebensee.
Neben 18 Volksweisen wurden Stücke folgender Komponisten gewählt:
Zwei Stücke von Klaus Karl und jeweils ein Stück von Alexander Maurer, Herbert Pixner, Koal Dumfart, Gottfried Hartl, Hans Pokorny, Marinus Zimmerer, Peter Moser, Harti Pilsner, Kastulus Maier jun., Josef Kern, Hedi Preissegger, Franz Tomschi, Alois Breitfuss, Norbert Gälle und Siegfried Rundel, Findling, Andreas Hartauer und Jakob Eduard Schmölzer, Findling, Florian Danter.
Die Familienkonstruktionen belaufen sich oftmals auf Eltern oder Elternteile mit ihren Kindern, Geschwister oder auch Kinder mit ihren Großeltern. Die Einsendungen weisen eine große Bandbreite auf: vom Anfänger über Autodidakten, Musikschüler und Musikschullehrer bis zum studierten Orchestermusiker. Das Angebot des OÖ. Landesmusikschulwerks wie auch das Seminarangebot des OÖ. Volksliedwerks schlagen sich in den Einsendungen nieder: Musikanten gaben an, Schüler am OÖ. Landesmusikschulwerk zu sein oder auch das Seminarangebot bereits genützt zu haben. Die coronabedingten Lockdowns und Ausgangssperren motivierten einige Familien, wieder vermehrt zum Instrument zu greifen.
Weitreichende Präsenz in Medien
Die Medienkooperation mit den Oberösterreichischen Nachrichten, die im genannten Zeitraum vier Mal Artikel in der Printausgabe veröffentlichten, wie auch die Vorstellung und Begleitung des Projektes auf Facebook und Homepage, die auch durch das Österreichische Volksliedwerk unterstützt wurde, brachten dem OÖ. Volksliedwerk eine Präsenz im Land, die es in den letzten Jahren vergleichsweise nicht gab. Die überwiegende Zahl an Einsendungen mit Instrumentalbeiträgen – bedingt auch durch das Musikschulwerk und das Seminarwesen – lässt über die geringe Anzahl an eingesandten Gesangsbeiträgen nachdenken. Das OÖ. Volksliedwerk sollte es als Auftrag verstehen, Gesang in Familien und Kleingruppen bewusst zu fördern.
Im Gespräch mit allen teilnehmenden Familien war zu hören, dass die Freude groß war, an unserem Projekt teilzunehmen, dass gemeinsam geübt, gelacht, gesungen und gespielt wurde und dass dabei alle Familien frohe und schöne Momente erlebt haben: Singen und Musizieren in den Familien ist ein Geschenk!